Hammereisen statt Rathausviertel, kommt jetzt auch der letzte Rest der Bürgermeinung unter den Sontowski Hammer? – Teil 2

Posted by: on Mrz 15, 2013 | Ein Kommentar

Hier ist die Fortsetzung vonHammereisen statt Rathausviertel, kommt jetzt auch der letzte Rest der Bürgermeinung unter den Sontowski Hammer? – Teil 1

In der Bürgerbefragung, vom 7 Juni 2009 entschieden sich 43,8 Prozent (bei 33,3% Wahlbeteiligung) für Team 5 – Astoc Architekten Köln/Gunnar Ader.

Ich versuche hiermit die Inhalte aus dem Erläuterungsbericht zur Variante C den Realitäten gegenüber zu stellen.

Kleve – Entwicklung der Unterstadt (PDF)

NRZ 8.3.13 Foto: Roy Glisson

NRZ 8.3.13 Foto: Roy Glisson

1) “Was liegt also näher als mit der Minoritenplatzbebauung die Altstadt zu vollenden?

Gewerbegebiets Charakter vorm Rathaus. Die Gebäude stehen orientierungslos in der Gegend herum.

2) “Wir verstehen die städtebauliche Aufgabe aber nicht nur als ein Arrondieren der offenen Flanke am Wallgraben, sondern als Chance die historisch gewachsenen Altstadtstrukturen mit den aktuellen Anforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu verknüpfen.

Monofunktion und weder ein m2 Wohnraum oder Kreativwirtschaft. “Die Kreativwirtschaft ist für viele Städte eine bedeutende Zukunftsbranche, gerade für die Stadtentwicklung
(Link) Auch finden die Anforderungen der Zukunft keine Berücksichtigung. Weiche Standortfaktoren stehe für Lebensqualität. Doch nicht eine Bank. Wenn man sich wenigstens drauf setzten könnte. Die Überdeterminierung beim EKZ lässt überhaupt keinen Entwicklungsspielraum!

3) “Schnittstelle zwischen verschiedenen Quartieren mit unterschiedlicher Prägung.

Eine Schnittstelle ist eine Verknüpfung von Gegebenheiten der umliegenden und angrenzenden Quartieren. Hochschule im Norden, Spoycenter im Süden, Opschlag und Herzogstraße im Osten und Haus Koekkoek sowie Kavarinerstraße im Westen. Das Hotel erfüllt die Funktion der geplante Klammer zum Rathausviertel nicht, die in der Bürgerabstimmung gewählte schräge Dachform ebenso nicht, genau so wenig den Umstand der Unterbrechung des Baukörpers. Und vertieft so die wuchtige Maßstäblichkeit. Die zusätzlichen 130cm übersteigern nochmals. Die Bürger- und fußgängerfreundliche Zugänglichkeit zum Wasser und Kleinhafen ist weg. Der von den Architekten, planerisch, großräumig ausgekofferte Hafen ist zu einem ausschließlichen Highlight für wenige Hotelbesucher auf ca. 50% verkümmert. Die gewünschte Multifunktionalität des Baukörpers ist zugunsten zahlender Hotelbesucher reduziert. Nicht ein einziger Quadratmeter ist für dringend benötigten innerstädtischen Wohnraum entstanden! Siehe Studie von 2008! (Teil 1)

4) “Eine abschließende bauliche Kante würde u.E. zu kurz greifen, vielmehr sollen mit der Neubebauung Übergänge zu den angrenzenden Quartieren hergestellt werden und zwischen diesen vermitteln.

Die geplante Bank macht die Klammerwirkung des Hotels obsolet und konterkariert das architektonische Gesamtkonzept. Die Bank ist ein Solitär (als solcher durchaus ansehnlich) und ordnet sich in kleinster Weise in das Stadtplanerische Konzept ein Die in der Variante C inhaltliche beschriebenen Stadtblöcke werden nicht ein einziges Mal umgesetzt. Der darin enthalte Wohnraum wird ignoriert und die angedachten Nutzungsprofile und Wohnraumtypologien für Jung und Alt sind Makulatur. Die Möglichkeit an der Hafenstraße durch sog. Boardinghaus Angebote für Studentisches Wohnen, kreative Gewerbebetriebe und Ateliers dem wachsenden Hochschulstandort zu entsprechen gab es in Kleve nur ein einziges Mal. Diese wunderbare Chance ist ein für Allemal weg. Mit dem Ruderboot vor die Haustüre fahren war für Architekten und nicht zuletzt für Kleve eine phantastische Vorstellung, diese ist zugunsten des Klever Klüngel geopfert worden!

5) “In unserem Entwurf nehmen die Gebäude und der öffentliche Raum den Maßstab und die Körnung der vorhandenen Altstadt auf und entwickeln diese zu dem charakterlichen Bild eines “Rathausviertels” weiter…

Die Neubebauung wird im wesentlichen durch Altstadtblöcke gebildet, die der historischen Altstadt mit drei Geschossen, geneigten und geknickten Fassadenfluchten einfügen.” a. Kein einziger Altstadtblock, weder Körnung noch Maßstäblichkeit und ebenso keine geneigten Dächer. Lediglich die geknickten Fassadenfluchten werden aufgegriffen, was aber nicht für die Bank zutrifft.

6) “Im Sinne von Entwicklungsclustern sind die Stadtblöcke gemischt genutzt ausgelegt, Handelsnutzungen beleben die Erdgeschosszonen, bzw. akzentuieren als Magnete besondere Lagen, städtisches Wohnen in den Obergeschossen, sowie die Kombination mit sog. Persönlicher Dienstleistungsnutzungen wie Praxen und Kanzleibüros erzeugt letztlich den für eine Urbanität erforderlichen Nutzungsmix.

Dem Sinn der Entwicklungsclustern wird in keinster Weise entsprochen. Alleine im Erdgeschoss des Hotels wird es eine Handelsnutzung geben und somit ist zumindest eine Doppelnutzung gegeben. Obwohl sicher keine konkurrierende Gastronomie Einzug hält. Ein Urbanität erforderlicher Nutzungsmix wird ignoriert und darüber hinaus sogar mit Sontowski über eine planerische Überdeterminierung spekuliert. Nur am Rande; Sontowski ignoriert neben der Schaffung von Wohnraum, dem Klever Einzelhandel die gesamte Befindlichkeit der Klever Bevölkerung.

7) “Die vorgeschlagene Nutzungszuweisung ist nicht Hauptthema des Entwurfs sondern dient als Plausibilitätsnachweis. Wichtig ist das jeder Entwicklungsbaustein einen Mix aus Handel, Wohnen und Dienstleistungsflächen ermöglicht, so dass eine Stufenweise Entwicklung möglich ist.

Dieser Umstand hat dazu beigetragen das bis auf die geknickten Fassaden rein gar nichts von diesem tollen Konzept übrig geblieben ist. Stufenweise wird ein Fehler nach dem anderen Zementiert. Vielleicht und hoffentlich erinnert sich, für die letzen Planungsschritte, noch irgend jemand an diese Chance.

8) “Jeder der Stadtblöcke ist jeweils zu einem Freiraum orientiert, einmal zum Wallgraben und einmal zum Spoykanal. Mit der jeweils gegenüberliegenden Bebauung entstehen attraktive Freiflächen die von den Anwohnern genutzt werden können, am Wallgraben als Spielfläche und am Spoykanal als kleine Liegeflächen.

Das Bankgebäude wird so nah an den Spoykanal vorgerückt das weder Spiel- noch Liegeflächen Platz finden. Hoffentlich wird es noch einen Radweg geben der das Hochschulgelände anbindet?

9) “Hafenaufweitung mit Anlegern für Ruderbötchen oder Ausflugsschiffe.Die Wohnungsbauten können dabei neue Nutzungsprofile und Wohnungstypologien zum Wohnen für Jung und Alt darstellen, an der Hafenstraße sehen wir die Möglichkeit z.B. durch Boardinghausangebote aber auch Studentisches Wohnen, kreative Gewerbebetriebe und Ateliers dem wachsenden Hochschulstandort zu entsprechen, während auf der östlichen Seite der neu angelegten Marina am Spoykanal besonderes „Wohnen am Wasser” angeboten werden kann, mit dem Ruderboot vor der Haustüre.

Die Hafenaufweitung ist auf die Hälfte geschrumpft und wohnen für Alt und Jung sowie alles andere wurde komplett ignoriert.

10) “Gestalt Die Architektonische Erscheinung des Rathausviertels insgesamt soll nach außen einen starken Zusammenhalt verdeutlichen und nach innen eine eigenständige auf das Rathaus zugeschnittene Identität vermitteln. Konkret schlagen wir für das Rathausviertel insgesamt eine Gestaltleitlinie vor, die sowohl einen Standard an Materialien, als auch typische Gebäudegliederungen beschreibt. Dachform, Fassaden, Erdgeschosszone, Gebäudezonierung, Unterscheidung von Solitären, etc. sind z.B. die Merkmale einer Gestaltleitlinie.

Da ist er wieder, der nicht vorhandene Gestaltungsbeirat den Kleve so dringend braucht wie Boote das Wasser. Unterscheidung von Solitären! Dies klingt wie blanker Hohn.

11) “Die Erscheinung von historischen Gebäuden wie z.B. dem Klosterflügel und dem klassizistischen Haus Koekkoek bestechen durch ihre einfachen hellen Putzfassaden mit gut proportionierten Fenstern. Solche Elemente aufgreifend können wir uns sehr gut vorstellen eine gestalterische Klammer im Rathausviertel zu bilden mit ebenfalls hellen Putzfassaden in leicht changierenden Farbnuancen.

Gut proportioniert war der Anspruch. Geblieben ist nur die helle Fassade beim Rathaus. Wärmeverbundsysthem ist nicht mehr zeitgemäß darüber hinaus hochgradig giftig und Feuerempfindlich und hat mit einem klassischen Putz überhaupt gar nichts gemeinsam.

12) “Die Freiraumplanung des neu entstehenden Rathausviertels hat zwei wesentliche Schwerpunkte: Zum Einen die Verknüpfung zweier bedeutender Freiraumachsen die hier im Norden der Stadt Kleve aufeinandertreffen, zum anderen die urbane Ausgestaltung einer kleinräumigen Abfolge von Plätzen und Gassen, die die bestehende Stadtstrucktur zum Vorbild nimmt.

Die Achse ist erkennbar und gefällt mir sehr. Die kleinräumigen Plätze sind verschwunden bzw. tauchen gar nicht erst auf. Zum einen da LOS 3 halbiert ist und ein Rigel schafft keine Platzatmosphäre, sondern schneidet ab. Ein Stadtblock umschließt und schafft somit ganz automatisch einen Platz. Die Innenplätze der Altstadtblöcke sind verschwunden und mit ihr die Aufenthaltsqualität.

13) “Der bestehende Durchgang im Rathaus wird zur Passage. Über den gartenartigen introvertierten Klosterhof, der an sein historisches Vorbild erinnert, wird die Kavarinerstrasse und Koekoeksplatz angebunden.

Dies wird sich die kommenden Monate zeigen. Vor wenigen Tagen war zu lesen, das auch die Passage wegfällt und eine Durchgängigkeit somit planerische Verschwendung war.

14) “<Die Wallgrabenzone bleibt als Freiraum in ihrer historischen Dimension ablesbar und als Wegeverbindung nutzbar. Querende Wege vernetzen die Innenstadt mit der Vorstadt und dem Freiraum. Entsprechend der Kleinteiligkeit in der Fortsetzung des Wallgrabens und in Beziehung gesetzt mit den Gebäudeeinheiten des Rathausviertels entstehen drei Abschnitte unterschiedlicher Thematik: (1) Im Bereich Koekoeksplatz, dem Rathaus vorgelagert, entsteht mit den bestehenden Wasserbecken und einem von Bäumen überstandenen Parkplatz ein funktional- repräsentativer Bereich, an dem auch das Tourismusbüro in einem neuen Gebäude seinen Platz findet und das Standesamt mit eigener Vorfahrt.

Das Tourismusbüro ist planerisch im Rathaus integriert. Somit entsteht eine planerische Freifläche; diese sollte dringlichste einer Nutzung für Klever Bürger zugeführt werden.

(2) Der mittlere Abschnitt, geklammert durch die Gebäude erhält parkartigen, kontemplativen Charakter mit Wasserflächen und Kaskaden, einer Freitreppe, die den Höhensprung zur Stadt überwindet und grosszügigen Wiesenflächen.

Die beabsichtigte Klammerung ist, wie gesagt, durch die Bank konterkariert. Die andere Klammerwirkung wird zur Zeit noch vom Sontowski Quatsch zubetoniert.

(3)Der dritte Abschnitt am Spoykanal gelegen wird vom Wasser geprägt, hier soll gespielt werden, die Wasserflächen werden als Spielflächen ausgebildet, ein Spielschiff bringt auch für Kinder das Wasser in die Stadt. Zum Wasser führt eine Treppe.

Die Bank riegelt, wie gesagt, ab und der hauchdünne Reststreifen lässt gerade noch Platz für Rennradreifen.

15) “Lineare Elemente, Baukörper und von Baumpaketen überstandene Parkplätze bilden das angemessene Gegenüber der bestehenden Häuserreihe der Hafenstrasse und bilden die Kante der nördlichen Vorstadt.

Die gesamte Neu-Bepflanzung in Kleve sollte in einem Gesamtkonzept eingeflochten sein. Die Stadt Andernach hat es vorgemacht. Die Gartenstadt Kleve würde so, sehr authentisch, durch Bezüge zur Hochschule und seinen alt-Künstlern ein Gesamtbild erzeugen was Kleve die lange gesuchte Identität zurück gibt. Der Tourismus würde ganz automatisch beflügelt. In diesem Zusammenhang sind die Besucherzahlen im Vergleich zum Kreis Motivation genug.

16) “Jenseits des Spoykanal wird die Wallgrabenachse über eine Terrasse, die sich in den Kanal schiebt und abgestufte Liegewiesen fortgesetzt und findet ihren Endpunkt in dem eingeschossigen Strandcafe. Dieses ist am Gelenkpunkt der beiden Freiraumachsen gelegen. Es schließt den Freiraum nach Nordosten ab, bildet das Ende der Blickachse vom Koekoeksplatz aus und ermöglicht gleichzeitig den spektakulären Blick auf das Stadtpanorama mit der Schwanenburg und zum Haus Koekkoek.

Blick auf Minoritenplatz

Blick auf Minoritenplatz

Diesen spektakulären Blick wäre noch zu steigern. Das Grundstück an der Koekkoekstege bietet einen Atemberaubenden Blick auf den Minoritenplatz. Alle Stadtplanungsbüros die sich mit Kleve (über Jahrzehnte) auseinandersetzten haben die Wallgrabenzone heraus gestellt. Dieses Hanggrundstück in eine Blumentreppe umwandeln! Dies war meine eigentliche Kunstacker Planung, aus Kostengründen konnte ich dies nicht verwirklichen. Eine Blumen -Wassertreppe findet sich beispielsweise auf der Insel Mainau. Hier in Kleve würde sie einen Treffpunkt für Jugendliche, Touristen, Verwaltungsangestellte usw. bilden. Darüber hinaus würde die Wallgrabenzone ein entscheidendes Stück aufgewertet. Das die Lutherschule auch eine andere Nutzung erfahren wird ist eine Realität. Somit könnte ein weiteres Stück des Wallgrabens heraus gestaltet werden! Münster und Köln mit ihren Grüngürtel zeigen welch städtebauliche Vorzüge entstehen.

17) “Entlang des Spoykanal führt eine wichtige Verbindungsachse für Fußgänger und Radfahrer, die in Zukunft mit dem Neubau der FH an Gewicht gewinnen wird. Dieser Bedeutung wird die vorliegende Gestaltung gerecht, auf der Westseite erlaubt eine geradlinige Verbindung das zügige Vorwärtskommen entlang des Kanals in Nord-Südrichtung.

Die Bank verschmälert durch das Heranrücken an den Spoykanal und nimmt dieser Verbindungsachse die nötige Breite.

18) “Die wassernahe Verbindung auf der Ostseite lädt zum Flanieren ein, vom Spoyhafen aus können Bootausflüge gestartet werden und ein erhöht liegendes Strandcafe mit seinen terrassierten Liegewiesen lädt dazu ein, die Abendsonne zu genießen.

Dieses Privileg haben jetzt alleine Hotelbesucher, diese können im Kreis flanieren.

19) “Im Süden wird diese Wegeverbindung wassernah unter der Brücke ggf. über einen Steg, an die neu gebaute Promenade am Opschlag angebunden.

Wo bitte?

20) “Das touristische Profil von Kleve kann dabei im Spannungsfeld von Spoykanal mit Marina, Rathausplatz mit Cafe und Koekkoekmuseum besonders zur Geltung kommen.

Schön wäre es gewesen.

21) “Ein räumlich klar gefasster Rathausplatz bildet dabei das Entree zur Orientierung aber auch einen Ort für Veranstaltungen und zum Verweilen.

Mir kommen gleich die Tränen.

22) “Verwaltungsriegel mit neuer heller Putzfassade harmoniert mit den gegenüberliegenden Neubauten und bildet den Rahmen für einen herausragenden Solitär mitten auf dem Rathausplatz.

Die herausragende Stellung des Rathauses als Solitär ist absurderweise in einem Konglomerat untergegangen. Das Hotel, die Bank, das angedachte unselige Sontowski Gebäude sind allesamt Solitäre, und nicht wie in der Variante C geforderten Gebäudeblöcke. Und aus öffentlich ausgerichteten Gebäudeblöcken sind Solitäre für jeweils einen Investor verkommen. Aus 50.000 Klevern werden 3 Investoren. Mit Faktor 16.666,67 werden die Interessen der Bürger negiert.

23) “Der ehemalige Eingang des Rathauses wird neu und großzügiger organisiert wodurch eine offene Passage zum Klosterhof entsteht. Aus dem Klosterhof wird die Stellplatzanlage herausgenommen und zu einem begrünten und ruhigen Garten aufgewertet, mit Freisitzterrassen vor der Kantine die im EG des alten Klosterhauses untergebracht ist.

Super dachte ich, aber die Passage ist weg. Also eines muss man euch lassen wenn etwas in den Sand gesetzt wird dann aber richtig! Es ist ein Trauerspiel! Sogar der Stellplatz soll nicht vollständig herausgenommen werden. Das die Touristeninformation jetzt im Rathaus integriert wird finde ich richtig. Der Pavillon der jetzt sozusagen ungeplant bleibt/ist sollte den Raum für eine Markthalle in Klever Maßstäblichkeit sein. Eine Elypsenartiges Gebäude mit Zeltdach. Ein kleine Träumerei!

24) Rathaussanierung: “Das heutige Gebäude ist Ergebnis einer wechselvollen Geschichte mit Umnutzungen, Zerstörung und Wiederaufbau. Aus der übergeordneten Gestaltleitlinie abgeleitet sehen wir den Rathausriegel im Zusammenhang mit der Minoritenplatzbebauung. Um die Investitionskosten in Verbindung mit den resultierenden Gebäudenutzungskosten im Betrieb zu optimieren ist vor allem eine Verbesserung des Energiestandards erforderlich. Konkret bedeutet dies eine Sanierung der Fassaden mit einem WDVS System mit Putzflächen.

Boch einmal, WDVS beinhaltet eine Unzahl an Gefahren.

25) Bei größeren Bauten ist in der Regel Kunst am Bau vorgesehen. Davon habe ich noch kein einziges Wort gehört. Der Ehrlichkeit halber sei erwähnt das in NRW keine gesetzliche Verpflichtung besteht. Aber es ist deutschlandweit Usus ca. 0,5 % der Investitionssumme bereitzustellen.

Ich hätte auch schon eine Idee. Einen riesen großen Hammer!

26) “Die architektonische Erscheinung des Rathausviertels insgesamt soll einen starken Zusammenhalt verdeutlichen und nach innen eine eigenständige auf das Rathaus zugeschnittene Identität vermitteln.

Die Gebäude beziehen sich in keinster Weise aufeinander, sondern nehmen sich gegenseitig ihre städtebauliche Wirkung. Das wichtige Alleinstellungsmerkmal vom Rathaus ist weg. Gemeinwesen wird durch die Architektursprache dem Konsum und dem Kapitalverkehr untergeordnet. Und genau hier liegt der Hund begraben.

Eine idealtypische Stadt kennzeichnet Nutzungsmix und Vielfalt und eine gestalterische Authentizität. Es rächt sich überdeutlich, das lediglich ein Plausibiltätsnachweis durch Astoc vorgelegt wurde und leider nicht eine entscheidende Nutzungszuweisung erfolgte! Das es keinen Gestaltungsbeirat gibt hat dies überhaupt erst möglich gemacht.

Ich möchte nicht mit Zynismus enden, darum ein weiterer Versuch noch zu retten was zu Retten ist. Sontowski vergessen und erst dann etwas auf den Weg bringen, wenn sichergestellt ist, das ein wahrhaftiger Baukörper mit multifunktionaler Nutzungsmöglichkeit planerisch durchdacht auf dem Papier ist.

  • Die Einbeziehung einer zeitgemäßen Stadtbücherei.
  • Ebenso die Realisierung einer Markthalle erfüllt die städtebaulichen Notwendigkeiten.
  • Das Grundstück an der Koekkoekstege nicht verkaufen sondern in städtischer Hand belassen und, so wie es alle Planungsbüros dargestellt haben, in den Wallgraben bzw. Grüngürtel miteinbeziehen.
  • Die komplette Bepflanzung in ein städtisches Gesamt-Konzept einbinden. Die essbare Stadt Kleve. Natürlich auch in der neuen Unterstadt.
  • Einem Gestaltungsbeirat einberufen.

Dieser Text zeigt es deutlichst, welche dringende Notwendigkeit besteht.

Zum guten Schluss: Kleve liegt am Wasser und dies ist ein Geschenk. Ein riesen Klever Schatz!
Ich weiß nicht wieviel Rathausviertel am Wasser liegen aber diese herausragende Klever Besonderheit sollten sich alle, die Entscheidungen zu verantworten haben, immer vor Augen halten. Einzelintressen haben hier nichts zu suchen. Eine Stadt ist mehr als die Summe seiner Teile.

1 Comment

  1. Otto
    21. März 2013

    Wenn man so vorgehen könnte, dann wären nicht nur den alten Klever-Bürgern viele Sorgen genommen.
    Nur, die Stadt verhindert in vollem Bewusstsein, in diese Richtung zu denken. Sie verfügt weder über die notwendigen Mittel, noch Gefühl und leider auch Verstand.

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