Unüberhorbare Sprachlosigkeit & unübersehbare Abwesenheit
Es ist hochinteressant und bedenklich was sich hier in Kleve vollzieht. Aus den verschiedensten Ecken werden isolierte Einzelintressen in den Orbit katapultiert. Die verschiedenfarbigen Abschußrampen bringen Ihre zum Teil sehr unheilstiftende Fracht mit einer selbstverständlichkeit unters Volk das auch hier dringend eine Denkpause angebracht ist.
Einige Landungskissen ließen sich auslegen aber nur wenige Centimeter entscheiden über ein weiches Auftreffen oder Genickbruch.
Hiermit möchte ich meine Eindrücke der Letzten Tage und Stunden schildern.
Sehr subjektiv und ohne den Anspruch auf Allumfassendheit.
Die Zutaten sind:
– Ein Artikel von Olaf Plotke und seiner ganz eigenen Sicht über eine KCN Veranstaltung.
– Der zerbrochene runde Tisch in Materborn.
– Die Bilanz der Volksbank Kleverland in der ihr eigenen Abschußrampe. Aus Rheinischer Post wird unverdauliche Kost und der Rost zerfrist die fehlenden Brücken.
– KCN, Denkpause und Ahoibrause. Herr Hoppmans wird heute in der RP mit den Worten zitiert. “Alle Argumente unserseits sind ausgetauscht…” Diese Sprachlosigkeit, besser gesagt Sprachunwille, ist der Kern dieses Textes.
– Bundesmetall und Regiotaler
– Sontowsks fris(s)tgerechtes Angebot
Verweigerte Gemeinsamkeit durch betonende Abwesenheit.
Vor 8 Jahren hat Bundespräsident Horst Köhler jemanden mit dem Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Übergeben wurde das Verdienstkreuz vom Landrat Wolfgang Spreen im B.C. Koekkoek-Haus. Jetzt nach exakt 8 Jahren das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und einen Tag später noch den Rheinland Taler.
Was mich hier daran jedoch am meisten interessiert ist die Abwesenheit. “Wie gewohnt war für die Stadt Joachim Schmidt… gekommen” (RP). Warum kommt die Stadtspitze nicht? Die Erklärung wird bereits ein Tag vorher in der selbigen Abschußrampe in vorauseilender Selbstentlarfung zu Papier gebracht. “Herr de Werd ist ein Mitarbeiter des Hauses (Koekkoek) – nicht mehr und nicht weniger.” so Willibrord Haas (NRZ 28.06).
Ich bleibe beim Thema, bzw. versuche es zumindest.
Streitkultur
Das politische Systhem Kleve besitzt ein Defizit. Es gibt keine Streitkultur. Dies ist, oder wurde, systempathologisch. Ich war am 6.6.2013 bei der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses. Herr Rauer hat sehr entschieden betonnt, sich nicht in Materborn mit den Kritikern der Gebäudegröße des Lebenshilfe Neubau an einen Tisch zu setzen. Freitag (28.06) wollte er dann doch und Herr Brauer war, entgegen vorheriger Terminabsprachen, auch aufgetaucht. Dann kam es zum Eklat. Die Gastgeber verlissen den Raum. Daraufhin wurde sich in ‘gewohnter Runde’ ausgetauscht…
Paralellen zur KCN Mitgliederveranstaltung sind doch sehr Augenfällig. Ein Ergebniss steht fest, und Kritik und Meinungsverschiedenheiten werden ausgehebelt.
Dies ist offensichlich patologisch und eine (heimliche) Spielregel in dieser unseren Stadt. Das derartige Umgangsformen Systemrealität sind ist mehr als bedenklich. Wesentliche Prozesse des Zusammenlebens werden so aus dem Gemeinwohl ausgeklammert. Kurz: Mitsprache. Und genau so kurz, Demokratie.
Spielregeln: Einzelintressen und Gemeinwohl
Ein Streitgespräch benötigt Spielregeln wie Fairness und Anständigkeit.
– Die Rolle des Sündenbock sowie Vorurteile führen nicht zum Ziel.
– Ein Perspektivwechsel ist hilfreich.
– Kreativ Lösungen suchen und finden, die für alle Beteiligten befriedigend sind.
– Das Vorleben einer akzeptablen und akzeptierten Streitkultur.
– Konsequenter Widerstand bei unangemessenem Streitverhalten.
Einzelintressen sollten sich dem Gemeinwohl unterordnen. Dies gilt selbstverständlich für uns alle.
VOBA
Die Volksbank Kleverland hat ihre Interessen. Sie hat das juristische Recht zu bauen. Alle Parteien haben zugestimmt. Jedoch ist Stadtentwicklung ein Prozess, und durch die Bank hindurch sieht mitlerweile die Mehrheit dies kritisch bis verherend. Julia Blanck hat es gesagt. Herr Ruffing, ziehen Sie sich stellvertretend für die VoBa mit diesem Bauvorhaben zurück und Respekt wäre der gerechte Lohn. Aber danach sieht es ganz und garnicht nicht aus.
“Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit”
Joseph Joubert (1754 – 1824)
Dies bei Stadtplanungsfragen, die logischerweise über 100 jährige Zeiträume entscheiden, ist unverantwortlich und meines erachtens dem Gemeinwohl gegenüber verwerflich. Die Hausinternerne Zeitung druckt die Zahl 700.000€ ab (RP). Diese Kosten seien der VoBa durch Bau-Verzögerung entstanden. Was heißt den das? Soll die Stadt dafür aufkommen, also jeder Klever Bürger? Nein, nein, das sind Planungskosten auf eigenes Risiko, so einfach ist das. Aber jetzt wird versucht den Rat ein bisschen Angst und Bange zu machen!
Dies sind unlautere Mittel und jeder Verantwortliche in Kleve hat jetzt RückRat zu zeigen.
Hans Geurts (Aufsichtsratsitzender der VoBa) sagte, “Kommt die Baugenehmigung bis Jahresende nicht, sehe ich schwarz”.
Licht
Jetzt kurz ein Perpektivwechsel; ich sehe wieder Licht am Ende des Tunnels.
“Sontowski präsentiert seine Pläne (…) Der Verwaltung liegt nun eine konkrete Liste mit Namen vor. (…) Für jede Fläche… mindestens einen konkreten Namen genannt”
Voll konkret die Sontowski’s. (NRZ 29 juni)
Zurück zum Thema: Die fehlende Streitkultur hat auch, und im Besonderen beim Einkaufcenter, dazu geführt das Fakten vernachlässigt, sowie ureigene Klever Interessen ignoriert werden.
Somit bietet der Minoritenplatz, neben der Städtebaulichen Jahrhundert Chance, auch die einzigartige Möglichkeit Klever mit unterschiedlicher Meinung zusammen zu führen.
“Ziel eines Konfliktes oder einer Auseinandersetzung soll nicht der Sieg, sondern der Fortschritt sein.”
Joseph Joubert (1754 – 1824)
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