KulturleitplanKE
Die Stadt Kleve bekommt einen Kulturbeauftragten. Die Wichtig- und Notwendigkeit dieser Aufgabe steht außer Frage. Auch wenn im sogenannten Zukunftsgespräch der Volksbank Kleverland und der Rheinischen Post, am 24. August 2013 eine diffuse und eher ablehnende Haltung durch die Rheinische Post versucht wurde zu vermitteln.
Die Widersprüchlichkeit der transportierten Meinungen, dieser Veranstaltung, verdeutlichte große Unsicherheit. Um sich zu diesem, wie bei jedem anderen Thema auch, eine differenzierte Meinung anzueignen, bedarf es Fakten. Diese wiederum müssen erhoben und für jeden interessierten zugänglich sein.
Das Treffen der Kulturschaffenden im Theater am Fluss zeigte im Gegensatz zu der diffusen Meinung der Zukunftswerkstatt die Aktualität und Notwendigkeit das Thema Kultur in Kleve zu thematisieren und den fehlenden Leitplan durch einen Kulturbeauftragten zu erstellen, konzipieren und letztlich umzusetzen.
Dieses Thema sollte sich auch im Kulturausschuss widerspiegeln und diskutiert werden.
Das der Kulturausschuss jetzt zu einem Mini Gestaltungsbeirat erweitert wurde, ist zu begrüssen, jedoch sollte der Ausschuss auch dementsprechend doppelt so oft Tagen und zusammen kommen. Drei mal im Jahr für Kultur & Stadtplanung wird dem Umfang und der Komplexität nicht gerecht.
Zurück zum Kulturbeauftragten und seiner Aufgabe eines Kulturleitplanes!
Grundsätzlich ist ein kulturelles Leitbild für eine Stadt ein Alleinstellungsmerkmal.
Auch hier kann es hilfreich sein auf die Erfahrung in anderen Städten zu schauen. Beispielsweise definiert die Städteregion Aachen ihre Vision eines Kulturleitplans so: “Kultur in der Regio Aachen hat eine Schlüsselfunktion als Motor, Katalysator und Impulsgeber für die Gesamtentwicklung der Region.” Auch wenn die Städteregion Aachen mit annähernd 570 T Einwohner nicht mit dem Kreis Kleve gleichzusetzen ist, gibt es Parallelen. Euregio, Hochschulstadt, Grenze zu den Niederlanden und die Entwicklung von einer Kur- und Industriestadt weg. Aachen ist eine Forschungs- und Wissensstadt geworden und Kreativität ihr Motor. Sich dies für Kleve vorzustellen verdeutlicht das grenzenlose Potenzial dieser unseren Stadt. Die KulturLandschaft Kleves ist dabei keine am Rande zu betrachtende Freizeit oder Bespaßungs-Veranstaltung sondern der bereits genannte kreativ-Motor.
Am Sonntag den 18. Mai hat ein Treffen der Kulturschaffenden Kleves stattgefunden und die geladenen Fraktionsvorsitzenden haben unter der Moderation von Matthias Grass, Rede und Antwort gestanden. Es wurde deutlich das ein Kulturzentrum für die freie Szene ein erstrebenswertes Ziel ist. Mögliche Orte wurden angesprochen. Es ist deutlich geworden, das erst einmal die Schnittmengen der Kulturschaffenden einerseits und eine wünschens- und erstrebenswerte Unterstützung durch die Stadt Kleve auf der anderen Seite erarbeitet werden müssen. Nichts anderes als ein Kulturleitplan für die Stadt Kleve. Diese Aufgabe sollte die Interessen der Kulturschaffenden mit den Möglichkeiten der Stadt sachlich gegenüber oder besser nebeneinander stellen.
Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme aller Kulturschaffenden. Die Klever Kulturlandschaft, sowohl der freien als auch der Institutionalisieren Akteure. Beispielsweise bittet die Stadthalle neben den Konzerten noch ungenutztes Potenzial. Dies ist beispielsweise ein Mosaikstein einer Bestandsaufnahme der in einen kulturellen Leitplan einfließt.
Nach Erstellung der Kulturellen ‘Ist-Situation’ als Basis kann letztlich ein Leitziel gefunden und erstellt werden. Angesichts der begrüßenswerten Expansion der Firma Medline in Kleve und nicht zuletzt der Hochschule werden soft skills und somit weiche Standortfaktoren für Kleve immer wichtiger und nicht zuletzt ein Garant für nachhaltige Entwicklung. Den die Lebensqualität einer Stadt wird durch die Kulturlandschaft entscheidend mitgeprägt.
Die Vernetzung sowie Koordination der Kulturschaffenden wurde oft, wie auch durch den klevischen Verein, angesprochen und angeregt.
Kurz möchte ich noch auf die Anmerkungen der Teilnehmer der Zukunftswerkstatt eingehen.
Arthur Leenders sähe beispielsweise gerne ein Theater am Niederrhein. Wenn wir uns vergegenwärtigen das ein XOX-Theater, ein Cinque-Theater und ein Jugendtheater ‘Theater im Fluss’ bereits erfolgreich existiert haben wir bereits ein Theater am Niederreihn bzw. gleich drei.
Wenn jetzt ein Kulturzentrum gefunden und realisiert werden kann, wo alle drei Theater ihre Aufführungen zeigen könnten, Cinque z.b. 8 Mal im Jahr, hätten wir eine Adresse für Theaterkunst in Kleve! Dieses Ziel ist ein weiterer Bestandteil eines Kulturleitplans für Kleve.
Frau Annette Wier wünschte sich, “dass die Kulturschaffenden mehr das Angebot des städtischen Veranstaltungskalenders nutzen würden”. Auch dies bedarf einer Organisation! Eine digitale Platform mit allen kulturellen Veranstaltungen muss organisiert und gepflegt werden. Da der Fachbereich seitens Frau Wier ausgelastet ist, kann diese Aufgabe jetzt von der/dem Kulturmanager/In übernommen werden.
Jörg Cosar war skeptisch und ist der Meinung, das “Erst wenn man über einen Kultur-Etat von mehr als 500 000 Euro verfügt, kann man über einen Kulturmanager nachdenken.” Hier möchte ich Anmerken, das wenn das finanzielle Engagement der freien Szene eingerechnet würde, dieser Etat bereits lange Realität ist. Eine Bestandsaufnahme wird diese Zahlen dokumentieren.
Auf den Einwand von Bruno Schmitz möchte ich im besonderen Eingehen. Er stellt in Aussicht,
wenn der Kulturmaneger für Kleve außergewöhnliche Projekte entwerfen würde – “beispielsweise eine Oper im Park” wäre Er gerechtfertigt. Dies offenbart wieder das einzigartige Potenzial der herausragenden Gartenanlagen. Verschiedene Gutachten, z.B. die euregionale Verpflechtungsstudie aus 2009, zeigen das die Schnittstelle zwischen Kunst, Natur und Parklandschaft in Kleve die allerbesten Voraussetzungen bieten. Die diesbezügliche Machbarkeitsstudie Euregionale 2020 ist im Konzept fertig und die Projektpartner werden im August 2014 das Konzept besprechen.
Ein Kulturmaneger könnte hier Perspektiven entnehmen und entwickeln. Ungeahnte Möglichkeiten warten auf die Realisation.
Meiner Meinung nach könnten in den wunderbaren Parkanlagen ein Stadt-Park-Art Projekt mit dem Arbeitstitel Kunstacker – NiederRheinLande stattfinden. An ausgesuchten Plätzen zwischen Butterberg und Pappenberg mit einer Anbindung ans Koekkoek & Kurhaus und über den Voltaire Weg bis Moyland sowie der Hochschule – Stichwort – ‘nachhaltige Landwirtschaft & Torismus.
Der kulturelle Leitplan würde vom Kulturbeauftragten organisiert und durch den Ausschuss für Kultur und Stadtplanung begleitet.
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